Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Rastbachtal als Demokratiebotschafter: Ein besonderes Projekt zur Stärkung demokratischer Werte

Rastbachtal, 7. Juni 2024

In einem wegweisenden Projekt übernehmen die Schülerinnen und Schüler Alma Lewis, Leila Belarif, Steven Gorrius und Tom Magliore der Gemeinschaftsschule Rastbachtal aus Saarbrücken die Rolle von Lehrkräften, um weiblichen Migrantinnen aus Syrien, Eritrea und Afghanistan die Bedeutung von Demokratie und die grundlegenden demokratischen Prozesse näherzubringen. Im Kontext der bevorstehenden Europawahlen und dem Erstarken rechter und demokratiefeindlicher Parteien ist dies ein wichtiger Beitrag für eine pluralistische und wehrhafte Demokratie.

Das Projekt, das in Zusammenarbeit mit lokalen Integrationsinitiativen, dem Bürgerbüro Maltstatt und der Bürgerinitiative „Malstatt lebt demokratisch“ ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, den Teilnehmerinnen sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Einblicke in die demokratische Teilhabe zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten gemeinsam mit den Migrantinnen zentrale Themen wie die Bedeutung von Wahlen und Wahlrecht sowie die Grundrechte, wie sie im Grundgesetz verankert sind.

Besonderes Augenmerk wird auf die Vermittlung der Artikel 1 und 2 des Grundgesetzes gelegt, die die Unantastbarkeit der Menschenwürde und das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit garantieren. Auch die Religionsfreiheit wird als elementarer Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft behandelt. Diese Grundrechte, die in vielen Herkunftsländern der Migrantinnen nicht selbstverständlich sind, bilden die Basis für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben in Deutschland und Europa.

„Für viele der Frauen ist es das erste Mal, dass sie sich intensiv mit den Konzepten von Demokratie und Menschenrechten auseinandersetzen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert und interessiert sie sind“, berichtet eine beteiligte Schülerin.

Im Vorfeld der Europawahlen stehen die Themen Wahlrecht, Struktur und Auf der EU im Zentrum der Diskussionen. Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Bedeutung freier und fairer Wahlen und wie diese die Grundlage für eine funktionierende Demokratie und somit auch die Europäische Union bilden. In vielen kleine Vorträgen und Spielformen werden Einblicke in den Wahlvorgang und die damit verbundene Verantwortung jedes Bürgers durch die Schülerinnen und Schüler erklärt und vertieft.

„Wir möchten den Frauen vermitteln, dass jede Stimme zählt und wie wichtig es ist, sich an Wahlen zu beteiligen, um die eigene Zukunft mitzugestalten“, erklärt ein Schüler des Leistungskurses Politik.

Diese praktischen Übungen sollen die Migrantinnen nicht nur informieren, sondern auch motivieren, selbst aktiv an politischen Prozessen teilzunehmen. In diesem Zusammenhang werben die Schülerinnen und Schüler für die pluralistische Demokratie und positionieren sich ganz stark gegenüber rechten und antidemokratischen Parteien.

Neben der Wissensvermittlung profitieren auch die Schülerinnen und Schüler erheblich von diesem Projekt. Sie entwickeln wichtige soziale und kommunikative Kompetenzen, die für ihren weiteren Werdegang von großer Bedeutung sind. Durch den direkten Austausch mit Menschen aus verschiedenen Kulturen lernen die Schülerinnen und Schüler, unterschiedliche Perspektiven zu verstehen und zu respektieren und stärken so ihre interkulturelle Kompetenz. Außerdem konnten sie ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Erfahrungen von Migrantinnen entwickeln, was ihre Fähigkeit zur Empathie und Sensibilität im Umgang mit anderen stärkt. Hinzu kommt, dass die Schülerinnen und Schüler komplexe Sachverhalte verständlich und anschaulich erklärten und so ihre didaktischen Fähigkeiten und ihre Präsentationskompetenz verbessern konnten. So empfand auch eine Schülerin es als gewinnbringend für sie, auch einmal die Rolle des Lehrers zu übernehmen. Zu guter Letzt hat die Organisation und Durchführung der Lehrstunden Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit zur Teamarbeit gefördert.

„Dieses Projekt hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich aktiv für die Werte der Demokratie einzusetzen und wie viel wir selbst dabei lernen können“, fasst eine Schülerin ihre Erfahrungen zusammen.

Die Gemeinschaftsschule Rastbachtal setzt mit diesem Projekt ein starkes Zeichen für die Bedeutung von Demokratiebildung und die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe. Es ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie durch Engagement und Zusammenarbeit ein tieferes Verständnis für demokratische Werte geschaffen werden kann – sowohl bei den Lehrenden als auch bei den Lernenden.

BNE Tage 2024

Aus Alt mach Neu – Upcycling von Altpapier

Die Klasse 8.4 widmet sich an den BNE Tagen den angesammelten Bergen von Altpapier:

Zeitungen, alte Kopien, alles wird zunächst zerrissen und über Nacht in Wassereimern eingeweicht. Anschließend wird das nasse Papier mit einem Pürierstab weiter zerkleinert und in einen Behälter mit Wasser gefüllt. Damit ist die benötigte „Pulpe“ fertig.

Mit Schöpfrahmen, Druckfilz und Nudelholz wird nun neues Papier geschöpft und gepresst.

Damit wir dieses u.a. als Glückwunschkarten verwenden können, dürfen die SchülerInnen der 8.4 ihrer Kreativität freien Lauf lassen und verzieren das neu geschaffene Papier mit Wasserfarben, Kordeln und Co.

Die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen!

Fast Fashion

Was versteht man unter fast fashion? Welchen Weg lassen manche Kleidungsstücke von uns hinter sich, bis sie in einem Geschäft erhältlich sind. Diesen und weiteren Fragen zur Herstellung unserer Kleidungsstücke gingen die Schüler und Schülerinnen aus der Klasse 8.4 nach.

Nun sehen wir manches schöne Kleidungsstück kritischer.

Grenzüberschreitend Theater spielen

In diesem Schuljahr stehen unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Klassenstufe 6 des deutsch-französischen Theaterworkshops vor einer ganz besonderen Herausforderung. Zum krönenden Abschluss der fünftägigen Proben zusammen mit den Schülerinnen und Schülern des Collège Claudie Haigneré (Freyming-Merlebach) steht eine Aufführung bei der Eröffnung des 10. Kindertheaterfestes am 10. Oktober in der Völklinger Hütte bevor.

Hierzu wurde Anfang April in der Jugendherberge Oberthal fleißig geprobt, um ein kleines Theaterstück zum Thema „Hier wir jetzt! Lasst uns zaubern!“ auf die Beine zu stellen. Fünf Tage verbrachten dort die Schülerinnen und Schüler zum gemeinsamen Proben und wurden tatkräftig von ihren Lehrerinnen und Lehrern und zwei professionellen Schauspielern unterstützt.

Worum geht es in dem Theaterstück? Eine Sonnenfinsternis während eines Fußballspiels verleiht allen Menschen magische Kräfte: Einige können sich selbst, Gegenstände und Gedanken teleportieren, manche andere werden mit grenzenlosen Kräften versehen.

Schnell wird jedoch allen klar, dass diese Kräfte anfangs zwar hilfreich, aber letztendlich zu einer zweischneidigen Waffe werden können. Infolgedessen wird eine Versammlung einberufen, in der beraten wird, wie man sich der magischen Kräfte wieder entledigen könne, um das Gleichgewicht auf der Erde wiederherzustellen.

Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern machten die Proben viel Spaß: Sprachliche Grenzen waren schnell überwunden, besonders auch dank der zahlreichen sportlichen Aktivitäten, den Wanderungen, den gemeinsamen Mahlzeiten und der interkulturellen Zimmerbelegung. Dadurch entstanden schnell Freundschaften, die beim Abschied zu manchen Tränen führten.

Die Workshops machten Teilnehmern und Betreuern so viel Spaß, dass neue Projekte für das kommende Schuljahr in Zusammenarbeit mit dem Forbacher Nationaltheater Le Carreau mit Unterstützung des saarländischen Kultusministeriums geplant sind.

Die Schule im Rastbachtal möchte mit diesen Angeboten das Selbstbewusstsein und die Entscheidungsfähigkeit junger Menschen stärken, zwei Faktoren, die in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auch hält die Schule es für ausgesprochen wichtig, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit Themen auseinandersetzen, die den Weitblick schärfen. Demzufolge ist für die Schülerinnen und Schülern die Erfahrung, dass man sich mit dem französischen Nachbarn auch mit nur geringen Sprachkenntnissen effizient verständigen kann, sehr wertvoll. Die Kommunikationsfähigkeit wurde gestärkt und Sprachbarrieren abgebaut.

Finanzielle Unterstützung erhielten wir durch das Deutsch-französische Jugendwerk, den Regionalverband Saarbrücken und das Saarländische Kultusministerium, wofür wir uns ganz herzlich bedanken.

Wenn Politikunterricht lebendig wird

Welche Rolle spielt Deutschland in der Weltpolitik? Wie funktioniert das Europaparlament?

Diese und viele andere Fragen konnten die Schüler/-innen unserer Oberstufe Politikern stellen, die während der letzten Wochen unsere Schule besucht haben. Dabei zeigten sich die Gäste äußerst flexibel, indem sie auf die unterschiedlichen Themenfelder mit durchaus auch kritischen Fragen sachlich und souverän eingingen.

So stellte der ehemalige Kanzleramts- und Wirtschaftsminister Peter Altmaier heraus, wie wichtig die deutsch-französische Beziehung für Europa ist und erläuterte sehr anschaulich, welche Herausforderungen und Probleme z. B. mit der bundesweiten Energieversorgung auftreten.

Auch Oberbürgermeister Uwe Conradt war zu Gast und stellte heraus, welche Bedeutung die Europawahl hat und wie wichtig es sei, an der Wahl teilzunehmen. Dem schloss sich die Europaabgeordnete Manuela Ripa an und empfahl unentschlossenen Jungwählern den Wahl-o-mat zu nutzen. Ebenso sensibilisierte sie die Zuhörenden auch für den Zusammenhang zwischen Einkaufsverhalten von Verbrauchern und Umsetzung von Nachhaltigkeit. Insgesamt waren es drei gelungene Veranstaltungen, bei denen unsere Schüler/-innen in lebendigen Gesprächen viel Neues erfuhren und dass Politiker auch Menschen sind. Alle waren sich einig, dass so Politikunterricht Spaß macht.

Europaabgeordnete Manuela Ripa, MEP

Heute habe ich zwei Schulen im Rahmen der EU-Projekttage besucht! Ein großer Dank geht an die engagierten Schüler des Gymnasiums am Rotenbühl und der Schule im Rastbachtal – es hat mir große Freude bereitet, Input von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erhalten und von meiner Arbeit als EU-Abgeordnete zu berichten.

Die Schüler stellten sehr relevante Fragen zu aktuellen gesellschaftspolitischen Problemen. Durch meine Tätigkeit als Europaabgeordnete konnte ich einen Einblick in die verschiedenen politischen Aspekte der EU geben. Besonders intensiv haben wir über Themen wie Umweltpolitik und unsere Demokratie diskutiert, in diesem Zusammenhang war auch die Europawahl und das Wahlalter ab 16 ein Thema, das Jugendlichen die Chance gibt, bei dieser Europawahl erstmals schon mit 16 wählen zu können. Es ist so wichtig, dass sich gerade junge Leute am politischen Austausch beteiligen und so unsere Demokratie stärken!

Ein herzliches Dankeschön geht auch an die Schulverwaltung und die Lehrer:innen, die diesen Besuch ermöglicht haben. Ich wünsche allen Schüler:innen weiterhin viel Erfolg auf ihrem Bildungsweg! 

28. Skilehrfahrt 2024

Vom 28.01. bis 02.02.2024 fand die mittlerweile 28. Rastbachtaler Skilehrfahrt nach Österreich statt. 46 Schüler*innen der Klassenstufen 8 bis 10 erstürmten wieder die Pisten des Schatzbergs in der Wildschönau und erlebten dort eine tolle Wintersportwoche in den Alpen.

Die überwiegende Zahl der Skifahrer*innen der Klassenstufe 8 waren fast alle lernfleißige Skianfänger. Sie wurden von einigen Schüler*innen aus den Klassen 9 und 10 ergänzt. Gemeinsam bildeten sie eine tolle Skifahrergruppe aus Anfängern und teils fortgeschrittenen Skifahrern.

Zusammen mit ihren Skilehrern, Frau Liebetrau, Herrn Schmitt, Herrn Sefrin, Frau Brückner, Herrn Brückner und Herrn Eiden, machten die Rastbachtaler Skifahrer*innen im Laufe der Woche große Fortschritte. Die fortgeschrittenen Skifahrer*innen halfen sich gegenseitig beim Skifahren in der Gruppe, beim Hintereinanderfahren, Lift einsteigen oder beim Wiederaufstehen nach einem Sturz. Für die Anfänger*innen war das Tellerliften und das Hinuntersausen auf der Buckelpiste eine tolle Leistung.

Sowohl die Aussicht vom Gipfel in fast 2000 Meter Höhe als auch die Ankunft der Skifahrgruppen im Tal waren für viele Schüler*innen sehr beeindruckend.

Auch die gemeinsamen Skiabende in der Unterkunft beim Gastwirt, Herrn Thaler, wurden mit einem bunten Programm aus Spielerunden und tollen Gesangsbeiträgen (Skilieder) mit viel Spaß verbracht.

Für viele war es eine spannende und erlebnisreiche Woche, die lange in Erinnerung bleiben wird. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißen wird: „Rastbachtaler Skilehrfahrt 2025“.

Ein starkes Zeichen für Versöhnung und Frieden

Erinnerungskultur im Rastbachtal: Das Projekt Lilo Ermann

Die Stadt Saarbrücken hatte die Ehre, im Rathaus Saarbrücken das Tagebuch von der im KZ Auschwitz ermordeten Saarbrückerin Lilo Ermann auszustellen. Unsere Schule wurde eingeladen, sich am Begleitprogramm zu beteiligen, bzw. dieses sogar mitzuentwickeln. So entstand ein buntes Programm, zu dem unsere Schüler*innen viele wichtige Bausteine beitrugen. Mehr Informationen über das gesamte Projekt findest du hier:

Lilo Ermann wurde 1926 geboren und lebte in der Karcherstraße in Saarbrücken. Sie war jüdischen Glaubens und musste so 1938 nach Frankreich flüchten. 1942 wurden sie dort von französischen Polizisten verhaftet. Mit dem 55. Transport wurde Lilo nach Auschwitz deportiert und kam am 25. Juni an. Sie wurde dort ermordet. Mehr Informationen über das Leben von Lilo Ermann und ihrer Familie findest du hier (externer Link): https://www.yadvashem.org/de/stories-from-our-collections/ermann.html

Besonders hervorzuheben sind hier zwei Beiträge unserer Schüler*innen:

Schüler*innen unserer Schule durften in einem professionellen Studio die Tagebucheinträge von Lilo Ermann aufnehmen und auch bei der Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung im Rathaus Saarbrücken aufsagen.

Ein weiteres Highlight, auf das wir als Schule sehr stolz sind, war eine Podiumsdiskussion in unserer Mediothek zum Thema „Judentum heute“. Diese Veranstaltung gewann durch den kurz zuvor begonnenen Krieg im Nahen Osten eine besondere Bedeutung. Auf dem Podium nahmen neben Herrn Professor Dr. Roland Rixecker auch Frau Kunger (Vorsitzende der Synagogengemeinde Saarbrücken) sowie unsere Schüler*innen Alma Lewis (Klasse 12.3), Leila Belarif (12.4) und Shegy Banaie (13.3, Schülersprecherin) Platz.

Schülerinnen und Schüler – Förderung: Gemeinschaftsschule Rastbachtal

Vielen lieben Dank an die Studienstiftung Saar für die großartige Unterstützung unserer Schüler*innen.

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