In diesem Schuljahr nahmen die Schüler*innen des Rastbachtals an drei verschiedenen dt.-frz. Theaterworkshops (in Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater „Le Carreau“ in Forbach) teil. Alle Angebote fanden unter der Leitung des französisch-portugiesischen Schauspielers Fabio Godinho und der betreuenden Lehrerinnen und Lehrer, Veronica Fanelli, Jeanette Gusenburger, Victoria Garza Mendia und Marco Monachino, statt.
In der Klassenstufe 5 arbeiteten die Teilnehmer*innen ausgehend vom Thema „Tagebuch“ daran, was sie und ihren Alltag ausmacht. Gemeinsam mit der französischen Partnerschule, dem Collège Jean Moulin aus Forbach, stellten sich unsere Jüngsten in einer beeindruckenden Vorstellung selbst vor und inszenierten Standbilder und Szenen aus ihrem Alltag. Dabei gingen sie höchst konzentriert vor und organisierten sich auf der Bühne weitestgehend selbst. Alle Szenen basierten auf den Ideen der Schüler*innen. Eine starke Darstellung!
In der Klassenstufe 8 lasen und erarbeiteten die Schüler*innen drei zeitgenössische Theaterstücke, die in deutscher und französischer Sprache existieren. Während der Erarbeitungsphase besprachen sie die Stücke und lasen in Deutsch und Französisch mit Unterstützung des Schauspielers und ihres Französischlehrers einzelne Passagen daraus. Am Ende wählten die Achtklässler demokratisch einen Text aus. Dabei wurde das Stück gewählt, zu dem die meisten Argumente gefunden wurden. Demokratieerziehung live! Äußerst mutig und bis in die Haarspitzen motiviert präsentierten sie letztendlich einige Passagen aus „Alice pour le moment“ von Sylvain Levey in deutscher und französischer Sprache.
Im Rahmen der beiden DS-Kurse in Klassenstufe 11 stand in diesem Schuljahr „Romeo und Julia“ auf dem Programm. Die ca. 40 Teilnehmer*innen transferierten den Shakespeare-Klassiker auf Grundlage einer Verfilmung mit Leonardo Di Caprio in die Neuzeit. Sie lieferten sich Clankämpfe, verliebten sich, wurden verbannt und starben leidenschaftlich. Dabei wechselten sie ständig die Rollen, wobei das Geschlecht keine Rolle spielte. Um dem Zuschauer das Verständnis zu erleichtern, wurden den Hauptrollen Requisiten zur Wiedererkennung zugeordnet: Julia mit der pinkfarbenen Perücke, Romeo mit der grasgrünen Krawatte etc. Alle Akteure verstanden es, sich hervorragend in die einzelnen Personen hineinzudenken und die tragische Liebesgeschichte sehr drastisch darzustellen.
Alle Präsentationen fanden am 6. Juni 2023 im Rahmen von Ré-Kréation, der Woche, in der alle Schülerprojekte vorgestellt werden, im Saal Heiner Müller, also auf einer echten Theaterbühne, statt. Die Workshops machten den Teilnehmer*innenn und Betreuer*innen so viel Spaß, dass neue Projekte für das kommende Schuljahr in Zusammenarbeit mit dem Carreau mit Unterstützung des saarländischen Kultusministeriums geplant sind.
Die Schule im Rastbachtal möchte mit diesen Angeboten das Selbstwertgefühl und die Entscheidungsfähigkeit junger Menschen stärken, zwei Eigenschaften, die in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auch hält die Schule es für enorm wichtig, dass sich die Schüler*innen mit Themen auseinandersetzen, die den Weitblick schärfen. Ebenso ist die Erfahrung, dass man sich mit dem französischen Nachbarn auch ohne fundierte Sprachkenntnisse effizient verständigen kann, sehr wertvoll. Die Kommunikationsfähigkeit wurde gestärkt und Sprachbarrieren abgebaut.