Alice im Wunderland

Das war das Motto des grenzüberschreitenden Theaterworkshops des Schuljahres 2021/22, den es in diesem Jahr zum dritten Mal an der Gemeinschaftsschule Rastbachtal für die Unter- und Mittelstufe gab.

Der dt.-frz. Theaterworkshop der Mittelstufe der Gemeinschaftsschule Rastbachtal hat sich in diesem Jahr einem bereits 1865 erstmals erschienenen Kinderbuchklassiker gewidmet.  Der Kurs unter der Leitung von Jeanette Gusenburger und Veronica Fanelli wurde bei der Interpretation dieses hervorragenden Werkes des britischen Autors Lewis Carroll aus dem Genre des literarischen Nonsens durch das Nationaltheater Le Carreau in Forbach und den frz.-portugiesischen Schauspieler, Fabio Godinho, unterstützt.

Gemeinsam übten sich die Schüler*innen in der Improvisation, suchten Szenen, die sie nach ihrem Geschmack interpretierten, und Musik und Kostüme, die die Charaktere und die Stimmung in den einzelnen Handlungen optimal unterstützen. So trat das weiße Kaninchen z. B. in Rockerlederkluft mit Nieten auf, und die Grinsekatze erfrischte das Publikum immer wieder mit ihrem herzerfrischenden Lachen.

Der Höhepunkt der diesjährigen Proben war die Aufführung bei den Schultheatertagen 2022 im Theater Überzwerg. Das Publikum verfolgte aufmerksam, was Alice dieses Mal alles im Wunderland erlebte und wie es ihr gelang, sich mit Hilfe des weißen Kaninchens aus den Fängen der Herzkönigin zu befreien.

Ein fulminanter Auftritt aller Beteiligten!

Glücklicherweise können wir im Schuljahr 2022/23 ein neues Projekt in Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater „Le Carreau“ starten, weil Theaterspielen für alle Beteiligten so viel Mehrwert hat, dass die Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater auf jeden Fall fortgesetzt wird. Die Schüler*innen haben beim Theaterspielen viel an Selbstvertrauen und Ausdrucksstärke gewonnen.

Wir Lehrer*innen haben gesehen, welch große Relevanz und welch enormen Mehrwert dieses Projekt für die Schüler*innen hat. Alle Beteiligten haben Erfahrungen gesammelt, die Spuren hinterlassen haben und sie prägen werden.

Deutsch-französische Begegnung im Rahmen einer Lektürewerkstatt

In diesem Schuljahr konnte die Lektürewerkstatt in Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater „Le Carreau“ in Forbach fast wieder wie gewohnt stattfinden.

Die SchülerInnen der Klassenstufe 8 des Wahlpflichtbereichs Französisch lasen zusammen mit ihrer Französischlehrerin Martina Blass und dem Schauspieler Fabio Godinho „Ouasmok“ ein Werk des zeitgenössischen kanadischen Autors Sylvain Levey. Gemeinsam erarbeiteten und interpretierten sie den Text und bereiteten eine kleine szenische Lesung vor.

Gleichzeitig arbeiteten französische Schüler*innen des Collège Louis Armand in Petite-Rosselle mit ihrer Lehrerin Virginie Malizia und dem Schauspieler Thomas Gourdy an demselben Stück.

Am 1. Juni fand ein Treffen der beiden Gruppen in Frankreich statt. Nach einem gemeinsamen

Picknick auf dem Schulhof des Collège beantwortete der Schriftsteller die Fragen der Workshop-Teilnehmer*innen. Da der Autor in diesem Jahr nicht persönlich anwesend sein konnte, waren ihm die Fragen im Vorfeld des Treffens übermittelt worden, und seine Antworten wurden jetzt per Video gezeigt. Außerdem präsentierten die deutschen Schüler*innen ihre kleine szenische Lesung.

Das Treffen wurde auch zum Kennenlernen untereinander und zum Austausch von Handynummern genutzt, damit der Kontakt nicht abbricht. Die Schule im Rastbachtal möchte mit diesem jährlich in Klassenstufe 8 angebotenen Angebot das Selbstwertgefühl und die Entscheidungsfähigkeit junger Menschen stärken, zwei Eigenschaften, die in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auch unsere Schule es für enorm wichtig, dass sich die Schüler*innen mit Themen auseinandersetzen, die den Weitblick schärfen. Ebenso ist die Erfahrung, dass man sich mit dem französischen Nachbarn auch ohne fundierte Sprachkenntnisse effizient verständigen kann, sehr wertvoll. Die Kommunikationsfähigkeit wurde gestärkt und Sprachbarrieren abgebaut.

Theaterworkshop zu „Phädra“

In diesem Schuljahr widmeten sich die Schüler*innen des Kurses „Darstellendes Spiel“ in der Klassenstufe 11 dem 1677 uraufgeführten Klassiker „Phädra“ von Jean Racine.

In mehreren ganztägigen Workshops lernten sie zunächst die Geschichte Phädras, der zweiten Gattin des Königs Theseus von Athen, kennen. Zusammen mit ihrer Lehrerin Jeanette Gusenburger und dem Schauspieler Fabio Godinho setzten sie die einzelnen Teile der tragischen Liebe Phädras zu ihrem Sohn Hippolytos szenisch um. Dabei übertrugen sie die Geschichte in ihren Improvisationen in die Moderne. Sie kommunizierten über Handy und fanden sich in sozialen Netzwerken wieder. Jeder Laienschauspieler wurde während der Probenzeit dazu befähigt, jede Rolle zu übernehmen, was von allen eine hohe Flexibilität und eine detaillierte Kenntnis der Geschichte erforderte.

Die Proben gipfelten am 19. Mai in einer fulminanten Aufführung in der Sparte 4 im Rahmen der saarländischen Schultheatertage. Hierbei lernten die Schüler*innen zum ersten Mal eine „echte“ Bühne kennen und sich darauf zu profilieren.

Die Schule im Rastbachtal fördert mit diesem Angebot das Selbstwertgefühl und die Fähigkeit junger Leute, sich auch auf fremden Terrain souverän zu behaupten, zwei Eigenschaften, die in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Im nächsten Jahr wird dieses Projekt mit einem neuen Thema in Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater „Le Carreau“ in Forbach fortgesetzt.